2024: Das Jahr, in dem der Klimawandel die 1,5° C-Marke knallhart überschritt
Es ist offiziell: 2024 hat einen weiteren Rekord in der Klimakrise aufgestellt – und das ist kein Grund zur Freude.
Wir haben es also geschafft. 2024 hat sich mit Nachdruck als das wärmste Jahr in der Geschichte eingetragen, und nein, das ist kein Grund zum Jubeln. Es ist das erste Jahr, in dem die globale Durchschnittstemperatur die kritische Marke von 1,5° C über dem vorindustriellen Niveau überschritten hat – eine Grenze, die im Pariser Abkommen als ultimativer Warnschuss gesetzt wurde. Gratulation an die Menschheit: Ihr seid live dabei, wie wir unseren Planeten gegen die Wand fahren.
Rekorde, die niemand wollte
2024 war das zweite Jahr in Folge mit rekordverdächtigen Temperaturen. Die globale Durchschnittstemperatur lag bei 15,10° C – das ist nicht nur 0,12° C mehr als im vorherigen Rekordjahr 2023, sondern satte 1,6° C über dem vorindustriellen Niveau. Und falls das jemand als „nur ein bisschen wärmer“ abtun möchte: Jeder zusätzliche Zehntelgrad bringt uns näher an extreme Klimafolgen wie Fluten, Hitzewellen und Waldbrände.
Hier ein paar Highlights aus der Hitzehölle, die wir einst Erde nannten:
- 11 Monate des Jahres 2024 lagen über der 1,5° C-Marke. Ja, fast das ganze Jahr.
- Am 22. Juli erreichten wir einen neuen Allzeitrekord für die globale Durchschnittstemperatur: 17,16° C. Noch Fragen?
- Die letzten zehn Jahre waren die wärmsten der Aufzeichnungen. Das ist keine „natürliche Schwankung“, sondern ein Weckruf mit Vorschlaghammer.
„Aber der Klimawandel ist doch natürlich“ – wirklich?
Einige von euch denken vielleicht immer noch, das sei alles nur Pech. Schließlich hatten wir auch 1877 und 1878 ungewöhnliche Hitzejahre während einer Dürrekatastrophe. Stimmt. Aber damals gab es weder SUVs noch Kohlekraftwerke, und der CO₂-Gehalt der Atmosphäre war nicht auf dem höchsten Stand seit mindestens 2 Millionen Jahren. 2024 hingegen? Das ist die Handschrift menschlicher Ignoranz.
Die CO₂-Konzentration lag 2024 bei 422,1 ppm und Methan bei 1897 ppb – Rekordwerte. Dabei war das Wachstum von Methan diesmal sogar „nur“ halb so hoch wie im Vorjahr. Na, immerhin eine gute Nachricht für alle, die sich an Strohhalme klammern.
Extreme Wetterereignisse 2024: Der neue Normalzustand
Von Hitzewellen bis zu apokalyptischen Überschwemmungen – es war ein Jahr, das uns die Rechnung für unser Handeln präsentiert hat:
- 44 % der Erde waren im Juli von „starker bis extremer Hitzebelastung“ betroffen. Das ist ein neuer Rekord.
- In Algerien wurde eine gefühlte Temperatur von 59,1° C gemessen. Willkommen in der Hölle.
- Die Meeresoberflächentemperaturen erreichten im Schnitt 20,87° C – der höchste je gemessene Wert. Das führte nicht nur zu einer globalen Korallenbleiche, sondern auch zu immer stärker werdenden Wirbelstürmen.
Was das alles bedeutet?
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir das 1,5°C-Ziel des Pariser Abkommens in den 2030er Jahren dauerhaft reißen, liegt bei über 50%. Klingt das für euch wie eine „ferne Zukunft“? Dann habt ihr nicht zugehört. 2024 war nur der Vorgeschmack, und wenn wir nicht handeln, wird jedes Jahr so aussehen – oder schlimmer.
Fazit: Willkommen im Zeitalter der Konsequenzen
Es ist an der Zeit, aufzuwachen. Klimawandel ist kein „Problem der Zukunft“. Er ist hier, er ist jetzt, und er ist unbarmherzig. Also, wie viele Rekorde müssen wir noch brechen, bevor wir wirklich handeln? Vielleicht, wenn die globale Durchschnittstemperatur bei 20° C liegt? Oder wenn die Hälfte der Erde unbewohnbar ist? Bis dahin: Viel Spaß beim Schwitzen.
Quelle: climate.copernicus.eu/global-climate-highlights-2024
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