Ökostrom: Umweltfreundlichkeit aus der Steckdose?
Umwelt- und Klimaschutz sind längst in den meisten Haushalten angekommen. Neben einem der weltweit fortschrittlichsten Mülltrennungssysteme, wollen viele nun auch ihren Haushalt mit umweltfreundlichem Strom betreiben.
Zu Anfang stellt sich aber die Frage: Was ist Ökostrom und wie unterscheide ich Ökostrom von normalem Strom? Lange Jahre war Ökostrom eine vernachlässigbare Nische auf dem deutschen Stromanbietermarkt.
Ein Blick auf die aktuellen Portale wie „check24.de“ zeigen, dass der Trend des „grünen“ Stroms nunmehr auch bei den großen Anbietern angekommen ist. Über 1000 Ökostromanbieter tummeln sich bereits auf dem deutschen Stromanbietermarkt.
[mk_info type=“notice“] Ökostrom zeichnet sich dadurch aus, dass er ausschließlich aus erneuerbarer Energie (Wind, Wasser, Solaranlage, Biomasse etc) gewonnen wird.[/mk_info]
Tatsache ist, dass in Deutschland viele Investitionen in erneuerbare Energien gesteckt wurden. 2017 wurde bereits ein Drittel des gesamten deutschen Strombedarfes aus erneuerbaren Energien gedeckt.
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Die Energiewende wird auch von deutschen Privathaushalten unterstützt, weshalb die Anzahl der Menschen, die Ökostrom beziehen wollen ebenfalls rasant steigt, ebenso wie die Bereitschaft dafür unter Umständen ein wenig mehr zu zahlen, als für Strom aus Kohle- und Kernkraftwerken.
„Das Ziel muss lauten: 2050 muss Deutschland klimaneutral sein und 100% des Strombedarfes aus erneuerbaren Energien zu beziehen“, so ein Sprecher des Umweltbundesamtes.
Doch ähnlich wie der Begriff „Bio“ ist auch der Zusatz „Öko“ nicht gesetzlich geschützt, daher muss der Anbieter weder nachweisen, ob sein Strom tatsächlich aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde bzw. In den meisten Fällen bezieht der Anbieter einen kleinen Bruchteil seines Stroms aus erneuerbaren Energien und hübscht somit sein Portfolio für den Markt auf.
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Besonders tückisch dabei ist, dass viele Anbieter im Ausland sitzen und von diesen bezogener Strom eben nur dem Aufbau erneuerbarer Energien im Ausland helfen, wobei der Transport und die genaue Herkunft schwerer feststellbar sind, als bei lokalen Ökostromanbietern.
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Ökostrom auch wirklich Ökostrom?
Wie finde ich heraus, welcher Strom wirklich 100% aus erneuerbaren Energien stammt? Zwei Ökostromlabel, die sich in den letzten Jahren besonders auszeichnen konnten, waren das „OK-Power-Label“ und das „Grüner-Strom-Label“, welche auch durch die Verbraucherzentrale Berlin empfohlen werden. Laut dieser trägt ein Ökostromanbieter, der dieses Siegel trägt, aktiv zum Klimaschutz bei und unterstützt gleichzeitig den Ausbau von erneuerbaren Energien in Deutschland.
Eine weitere Möglichkeit ist die Plattform Enyway, welche sich auf kleine lokale Stromanbieter konzentriert hat, und somit jedem Kunden die Möglichkeit bietet, auch den Transportweg des Stromes zu verringern und somit einen weiteren Schritt in Richtung umweltbewusstem Leben zu setzen.
Wie viel teurer ist zertifizierter Ökostrom als gewöhnlicher Ökostrom?
Was die meisten Konsumenten überrascht: Der Preisunterschied zwischen Ökostrom, welcher durch kein seriöses Label ausgezeichnet ist und nachweislich nachhaltigem Ökostrom beträgt nur ca. 60 Euro im Jahr, dies unter Grundlage eines Drei-Personenhaushalts mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von ungefähr 4250 Kilowattstunden.
Ein weiterer Vorteil beim Stromwechsel ist die leichte Handhabe, da die meisten Stromanbieter bei Wechsel die Modalitäten selbst vornehmen und dem Kunden Ab- und Neuanmeldung abnehmen.
Auch in Österreich ein Thema
Auch in Österreich liegt Ökostrom voll im Trend, hierzulande garantiert das österreichische Umweltzeichen, dass hiermit zertifizierter Strom ausschließlich aus Quellen gewonnen wird, die nicht fossiler oder nuklearer Herkunft sind.
Zudem verpflichten sich Träger des österreichischen Umweltzeichen, dass ein Teil des angebotenen Stromes (10%) aus Anlagen stammen, die entweder in den letzten 15 Jahre generalsaniert oder innerhalb der letzten 10 Jahre neu aufgebaut wurden. Auf der Website E-control sind für österreichische Konsumenten zudem die besten Ökostromanbieter, welche allesamt mit dem österreichischen Umweltzabzeichen zertifiziert sind.
Es gilt das Gebot der Transparenz!
Träger des österreichischen Umweltzeichens verpflichten sich regelmäßig Tipps zum sparsamen Energieverbrauch zu liefern, sowie Quellen und Zusammensetzung des angebotenen Stroms in der Jahresrechnung an den Konsumenten weiterzugeben.
Mit Einführung des Österreichischen Umweltabzeichens wurde somit ein starkes Zeichen gesetzt, mittels Transparenz und Echtheitsgarantie, dem Konsumenten eine echte Alternative mit Ökostrom anzubieten. Dies garantiert dem Konsumenten auch, daß ein Teil der gezahlten Gebühren für den weiteren Aufbau erneuerbarer Energien verwendet werden.
Fazit
Zusammengefasst ist der Wechsel zu einem umweltfreundlichen Ökostromanbieter in den letzten Jahren enorm vereinfacht worden und außerdem lassen qualitativ hochwertige Siegel das klimabewusste Herz von Konsumenten höher schlagen.
via rbb-online.de / Verbraucherzentrale Berlin, sowie umweltberatung.at / E-Control
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Autor: Alexander Herberstein
Artikelbild von WDG Photo / Shutterstock.com
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