Bildung in der Klimakrise: Wie der Klimawandel Millionen Kindern die Zukunft raubt

Schulen unter Wasser, Klassenzimmer unerträglich heiß: Der Klimawandel macht Bildung weltweit unmöglich. Mehr als 240 Millionen Kinder konnten 2024 nicht zur Schule gehen – weil wir Erwachsene versagen.

Autor: Sonja Bart

Hitzewellen, Überschwemmungen, Tropenstürme – das ist nicht nur eine Umweltkrise. Es ist eine Bildungskatastrophe. Während der Klimaschutz im Schneckentempo vorankommt, zahlen die Kinder in Bangladesch, auf den Philippinen und in 83 weiteren Ländern einen unvorstellbaren Preis: Sie sitzen nicht im Klassenzimmer, sondern in Notunterkünften. Oder gar nicht. 242 Millionen verpasste Schultage – in einem Jahr. Wie kann man das noch harmlos nennen?

Die harte Wahrheit: Klimawandel blockiert Klassenzimmer

Reden wir nicht um den heißen Brei herum: Hitzewellen sind Bildungskiller Nummer eins. 118 Millionen Kinder – mehr als Deutschland Einwohner hat – konnten 2024 wegen unerträglicher Temperaturen oder geschlossener Schulen nicht lernen. Und warum? Weil Schulgebäude für Temperaturen über 40 Grad einfach nicht ausgelegt sind. In Ländern wie Bangladesch brechen Kinder in der Hitze zusammen, während wir hierzulande die Klimaanlage aufdrehen.

Überschwemmungen setzen dem Ganzen die Krone auf. Wasser statt Schulweg: In Katastrophengebieten sind Kinder komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Das Schuljahr? Versunken. Hinzu kommt die schockierende Verletzlichkeit des kindlichen Körpers: Er kühlt langsamer ab, schwitzt ineffizienter – und verkraftet Unterrichtsausfälle noch schlechter als Erwachsene. Der Klimawandel trifft die Schwächsten – aber wir alle schauen zu.

Bildungslücken, die nie geschlossen werden

„Ach, die holen das schon auf!“ – Wer so denkt, hat keine Ahnung. Jedes verlorene Schuljahr ist ein Verlust an Chancen – für das ganze Leben. Wer heute nicht lernt, hat morgen keinen Job. Keine Perspektive. Keine Zukunft.

Beispiel Philippinen: Tropische Stürme zerstören regelmäßig Schulen, die erst Monate später wieder aufgebaut werden. In der Zwischenzeit sitzen die Kinder buchstäblich auf der Straße – ohne Unterricht, ohne Hoffnung. Was bleibt? Eine Generation, die den Anschluss nicht schafft. Und wo Bildung versagt, versagen auch Gesellschaften. Armut verfestigt sich. Fachkräfte fehlen. Und statt Probleme zu lösen, häufen sich Krisen.

Lösungen? Theoretisch gibt es sie. In der Praxis sind wir zu langsam.

Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bildung zu minimieren. Die schlechte: Wir tun viel zu wenig.

  • Klimaresistente Schulen bauen: Schulen müssen hochwasser- und hitzeresistent werden – sofort. Kein „Wir prüfen noch“.
  • Mobile Lernsysteme und Online-Unterricht: Katastrophen? Dann eben digitale Bildung. Aber die fehlt in vielen Ländern völlig.
  • Klimaschutz mit Nachdruck: Keine halben Sachen mehr. CO₂ runter, jetzt! Nur so können wir künftige Generationen schonen.
  • Krisenmanagement lehren: Kinder müssen lernen, sich anzupassen. Resilienz wird überlebenswichtig.

Fazit: Bildung oder Burnout – es liegt an uns

Wer glaubt, der Klimawandel sei nur eine Frage von Wetter und CO, liegt falsch. Es geht um Menschenleben – um die Zukunft von Millionen Kindern. Bildung ist die Grundlage für alles, was eine Gesellschaft zusammenhält. Doch während wir hier über E-Fuels streiten, versinken ganze Schulklassen im Wasser oder kochen in ihren Klassenzimmern.

Der Klimawandel zerstört nicht nur die Umwelt. Er zerstört Chancen, Träume und ganze Generationen. Und wenn wir nichts tun, retten wir nicht nur keine Schulen – sondern auch keine Zukunft.

Quelle: tagesschau

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