Faktencheck: Chia-Samen und anderes „Superfood“?

Autor: Sonja Bart

Artikelbild: Shuttersock / marilyn barbone
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Was ist dran am Hype um so genanntes „Superfood“ wie Goji-Beeren, Acai und Chia?

Was ist beispielsweise eigentlich Chia? Die Samen des mexikanischen Salbeis (salvia hispanica) galten schon vor 5000 Jahren bei den Maya und Azteken als eine Art „Superfood“, machten sie doch – eingeweicht in Wasser – angeblich einen Krieger für 24 Stunden stark.

Chia-Samen enthalten tatsächlich eine Menge Fett, Eisen, Kalzium, Magnesium und Eiweiß. Das macht sie unter anderem zu einer wichtigen Proteinquelle für Veganer. Der Ruf, als „Sattmacher“ bei einer Diät zu unterstützen, eilt ihnen voraus.

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Aber wie super sind die Chia-Samen nun wirklich?

Die Wirksamkeit von Chia-Samen zur Vorbeugung von Krankheiten ist noch nicht nachgewiesen, da die entsprechenden Langzeitstudien noch nicht abgeschlossen sind und dementsprechend noch keine wissenschaftlich fundierten Ergebnisse liefern können.
Doch so gesund Chia auch sein kann, auch hier kann es zu Nebenwirkungen kommen.

Da Chia-Samen ein Vielfaches an Wasser aufnehmen können, kann es zu Schwierigkeiten im Darm kommen. Empfindliche Menschen können hier zu Blähungen und Verstopfungen neigen. Auch Menschen mit niedrigem Blutdruck sollten vorsichtig sein. Die Samen haben eine blutdrucksenkende Wirkung und der hohe Anteil an Omega-3-Fettsäuren wirkt wie ein natürlicher Blutverdünner. Wer unter niedrigem Blutdruck leidet oder Blutverdünner zu sich nimmt, sollte den Genuss der Samen mit seinem Arzt abklären. Als Mitglied der Familie der Lippenblütler, wie z. B. auch Senf, kann Chia Allergien auslösen.

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Aber auch hier macht die Dosis das Gift.

Mehr als 15g/Tag sollte man gemäß der europäischen Novel-Food-Verordnung nicht zu sich nehmen.
Der tägliche Teelöffel Samen als Topping auf dem Joghurt wird vermutlich keine Auswirkungen haben. Weder positive, noch negative.
Allerdings fragt man sich im Zeitalter des Klimabewusstseins, ob man die teuren Samen unbedingt aus Übersee importieren muss, oder ob es nicht günstiger und mit weniger CO² geht?

Es geht. Rapsöl, Nüsse und geschrotete Leinsamen haben ähnliche Eigenschaften wie Chia-Samen, sind regional zu beziehen und wesentlich günstiger als die Samen aus Südamerika.

Auch zu anderen als „Superfood“ angepriesenen Lebensmitteln gibt es heimische Alternativen:
Statt Goji-Beeren schwarze Johannisbeeren, oder statt Acai-Beeren heimische Heidelbeeren.

Fazit:

Es gibt Lebensmittel, um die ein Hype gestrickt wird. So genanntes „Superfood“ enthält zumeist viele Vitamine und Mineralstoffe. Aber es gibt noch keine zuverlässigen wissenschaftlichen Daten, dass diese Produkte einen besonderen Effekt auf die Gesundheit haben, der über eine gesunde Ernährung hinausgeht.
Zu den meisten exotischen Superfood-Produkten gibt es heimische Alternativen. Die Wirkung ist vergleichbar, schont aber das Klima und den Geldbeutel.

Verwendete Quellen:

https://www.bzfe.de/inhalt/chiasamen-554.html

https://www.aerztezeitung.de/medizin/fachbereiche/ernaehrungsmedizin/article/967477/ernaehrung-superfood-bringt.html

https://www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Chia-Samen-Wirklich-ein-Superfood-491003.html

https://www.fitforfun.de/rezepte/superfood/chia-samen-nebenwirkungen-warum-chia-samen-nicht-immer-gut-sind-191272.html

Autorin: Ingrid Brockhaus

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Dies ist ein Greenkama-Inhalt. Greenkama ist ein Projekt von Mimikama, denn der bewusste Umwelt- und Klimaschutz muss eine Frage der Verantwortung und Ermutigung sein!
 
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