Ich hätte gerne ein Kraftwerk.

Ein Kraftwerk, angetrieben durch uns selbst. Nein, nicht so ein Kraftwerk wie in der Matrix, sondern freiwillig und mit vollem Bewusstsein. Meine Gedanken zur sauberen Energiegewinnung.

Autor: Sonja Bart

Rückgewinnung von Energie kennen wir seit Kindheitstagen. Beispielsweise am Fahrraddynamo. Zugegeben, diese Dinger haben in der Zeit meiner Kindheit das Radeln erschwert. Jedoch hat ein Dynamo aus der von mir freigesetzten Energie wiederum die Energie für das Leuchtsystem am Rad gewonnen. Eigentlich eine tolle Sache, so ein kleines Kraftwerk!

Ein recht ähnliches Prinzip ist die Rekuperation beim Elektroauto. Hier wird beim Bremsen oder einfachem Rollen der Elektromotor zum Generator und speist das Fahrzeug mit Energie.

Doch da geht noch mehr. Denn wir alle sind ständig im Energiekreislauf. Ich möchte gerne die Energie, die ich täglich beim Gehen und Laufen freisetze, für meine elektronischen Geräte nutzen. Mein Smartphone damit laden, Powerbanks damit füttern. Halt alles so Dinge, die ein kleines Kraftwerk schaffen könnte. Nein, diese Idee ist weder revolutionär, noch neu. Sie wird einfach nur nicht gefördert, genug entwickelt oder umgesetzt. Zu bequem ist augenscheinlich noch die Gewinnung von Energie aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Leider.

Kinetische Energie vom eigenen Körper zu gewinnen, wäre doch durchaus interessant. Und diese Idee würde vielleicht den ein oder anderen Geizhals zum Sportler machen. „Jeder Schritt eines gehenden Menschen erzeugt zwischen vier und acht Watt an Energie.“ lautet es in einem Artikel auf der Website Ingenieur.de . Es gibt auch diese „Bodenkacheln-Experimente„, bei denen Bodenkacheln auf jeden Schritt hin Strom erzeugen. Hier wird von 5 Watt pro Schritt gesprochen.

Ich bin kein Physiker. Ich möchte mir an dieser Stelle auch nicht amateurhaft anmaßen, aus diesem Werten meine potenzielle Energiegewinnung zu berechnen. Aber die gewonnene Energie dürfte bestimmt Smartphones oder ähnliche Kleingeräte laden können. Zur Not ganze Powerbanks. Und heutzutage gibt es eine Menge Geräte, dich über USB und Powerbanks betrieben werden können.

Keine kleinen „Kraftwerke“ am Markt

Bei meiner kleinen Recherche in Bezug auf Generatoren, die durch kinetische Energie Elektrizität erzeugen, habe ich ein großes Problem gefunden. Zunächst, ja, es gibt bereits Anstöße und Ideen, augenscheinlich auch Geräte, die das können und im Alltag auch einsetzbar sein könnten. Aber augenscheinlich gibt es keine marktreifen Produkte. Beispiel: Der Energiekonzern Vattenfall beschreibt auf seiner Website ein solches Produkt, das exakt meinen Gedanken entspricht:

Die Gründer entwickelten einen kleinen, ballförmigen Generator in der Größe eines Apfels. Der Mini Stromerzeuger passt in jede Tasche. Wird er in kreisenden Bewegungen zum Rotieren gebracht, erzeugt das Mini-Kraftwerk Energie.

Problem: Der Text ist veraltet, das Produkt hat die Marktreife nie erlangt, die Website der Firma Hand.Energy existiert nicht mehr, der Twitteraccount der Firma seit 2018 nicht mehr betrieben. Ergo: Was toll klingt, ist nicht wirklich erschienen. Das hat auch Vattenfall im Nachhinein angemerkt. Ärgerlich. Denn so ein Generator erzeugt nicht nur saubere, sondern am Ende auch günstige Energie (je nach Amortisation).

Und somit stehe ich wieder am Anfang. Ich hätte gerne ein Kraftwerk. Ich finde, wir alle sollten eins haben, denn wir täglich kinetische Energie ab, die ungenutzt bleibt. Schade eigentlich. Sicherlich gibt es viele Probleme und Einwände. Doch ich will nicht problemorientiert denken, sondern lösungsorientiert. Und daher würde ich gerne (in nicht allzu ferner Zukunft) die Energie aus jedem meiner Schritte nutzen können. Sicherlich ist das die absolute Lösung mit Blick auf Klimawandel oder Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen, sondern nur ein Puzzleteil in den Möglichkeiten der sauberen Energiegewinnung. Doch diese Idee zeigt, welche Möglichkeiten wir haben.

Insofern finde ich es schade, dass diese Ideen von Kleinkraftwerken, die aus kinetischer Energie elektrische Energie machen, weitergeführt und marktreif entwickelt werden. Realisierbar dürften sie sein, doch was steht ihnen im Wege?

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