Eisberg voraus – London calling!

Autor: Sonja Bart

Artikelbild von Olga Gavrilova / Shutterstock.com
Artikelbild von Olga Gavrilova / Shutterstock.com

Bei unserer letzten leidenschaftlichen Filmdiskussion in der Redaktion, konnten wir uns schnell auf eine Gemeinsamkeit einigen: Der sympathischte Bösewicht der Filmgeschichte ist defintiv der Eisberg in Titanic.

Wenn jemand durch seine pure Anwesenheit soviel Drama auslösen kann, was passiert erst, wenn dieser aktiv beschließt die Weltmeere unsicher zu machen. Denn genau das könnte uns jetzt bevorstehen. In den letzten Tagen hat sich ein riesiger Eisberg von der Antarktis gelöst und schwimmt nun durch die östlichen Meere der Antarktis.

Die Antarktis ist ein geheimnisvoller Ort, sie gehört mit der größten Eiswüste der Welt, zu den lebensfeindlichsten Orten des Planeten, eine überschaubare Anzahl an Menschen haben den riesigen Kontinent tatsächlich betreten, die niedrigste Temperatur, die jemals dort gemessen wurde liegt bei -89,2 Grad, was bei einem durchschnittlichen Menschen einen schnellen Tod bedeuten würde, da die Luft zu kalt zum Atmen wäre.

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Die Antarktis besteht im Gegensatz zu seinem Cousin der Arktis, auf der Nordseite des Globus, über eine feste Landmasse, auch Antarktika genannt und einen riesigen antarktischen Eisschield, welcher den Kontinent fast vollständig bedeckt und über die feste Landmasse hinausgeht.
Von jenem genannten Eisschield ist nunmehr ein riesiger Eisberg weggebrochen.

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Dies ist ein Greenkama-Inhalt. Greenkama ist ein Projekt von Mimikama, denn der bewusste Umwelt- und Klimaschutz muss eine Frage der Verantwortung und Ermutigung sein!
 
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Das Erstaunliche an diesem Naturereignis, ist die Größe des Eisberges.

Experten schätzen die Fläche auf ca. 5800 Quadratkilometer, womit dieser dieselbe Größe wie London hätte.
Das Wegbrechen eines Eisberges dieser Größe wird auch „Kalben“ genannt. Innerhalb eines Zyklus von 60 bis 70 Jahren bricht ein Eisberg dieser Größe weg und schwimmt selbstständig im Ozean. Der letzte vergleichbare Eisberg dieser Größe löste sich 1963/64 und war 175 Kilometer lang und 50 Kilometer breit.
Die Reise eines solchen Eiskolosses führt ihn üblicherweise in wärmere Gefilde, wo er nach und nach schmilzt.

Droht eine Erhöhung des Meeresspiegels?

Obwohl es sich beim Abbruch des Eisberges um eine gigantische Masse Eis handelt, ist diese jedoch völlig ungefährlich. Das Loslösen wurde bereits seit einiger Zeit vorausgesagt und ist im Gegensatz zu diversen anderen Klimaerscheinungen nicht auf den Klimawandel und den Menschen zurückzuführen, sondern fügt sich dem üblichen Lebenszyklus eines solchen Schelfeiskolosses.
Auch direkte Auswirkungen auf Gebiete in die der Eisberg wandert sind nicht zu befürchten, da das Volumen an Wasser, das der Eisberg verdrängt ebenso groß ist, wie Menge an Schmelzwasser die er verliert, wenn er schmilzt.

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Ist ein Eisberg eigentlich nutzbar?

Das Abbrechen derart riesiger Eismassen ruft immer wieder kreative Köpfe auf den Plan, die das Abschmelzen des Eisberges nutzen wollen.
So wurde bereits seit dem letzten vergleichbaren Abbruch diskutiert, den abgebrochenen Eisberg in Richtung Afrika zu schleppen, um dort eine Süßwasserquelle aus ihm zu erschließen.

Derart futuristische Ideen sind in der Realität jedoch kaum umsetzbar, würde der Transport eines derart großen Eisbrocken mehr Geld und Energie kosten, als die Süßwasserquellen in lokaler Nähe zu erschließen.

Allerdings weisen diese Ideen auf ein grundlegendes Zukunftsproblem hin. Unser Süßwasser wird knapp und in ferner Zukunft könnten die beiden Polarkappen tatsächlich die letzten großen Süßwasserreserven auf dem Planeten darstellen.

Allerdings ist an dieser Stelle festzuhalten, dass einige Staaten bereits an effektiven Methoden arbeiten, um Salzwasser in Trinkwasser umzuwandeln.
So kann sich der frisch abgekalbte Eisberg ungestört auf seine letzte Lebensreise begeben und friedlich in wärmeren Gewässern zu „Island In The Sun“ dahinschmelzen.

Autor: Alexander Herberstein; Artikelbild von Olga Gavrilova / Shutterstock.com

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