Friedrich Merz: Windräder müssen weg, weil sie „hässlich“ sind
Statt Windkraft träumt Merz von Kernfusion – schönere Landschaft inklusive?
Es klingt wie ein schlechter Scherz, doch Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz meint es ernst: Die Windräder sollen aus der deutschen Landschaft verschwinden – weil Windräder „hässlich“ seien. Stattdessen will er auf eine Energieform setzen, die bislang mehr Science-Fiction als Realität ist: die Kernfusion.
In der jüngsten Folge von „Was ist jetzt schon wieder schiefgelaufen?“ sorgte der CDU-Politiker und Kanzlerkandidat Friedrich Merz erneut für Gesprächsstoff. Diesmal mit einem bemerkenswerten Vorstoß: Er möchte die Windkraftanlagen in Deutschland am liebsten wieder abbauen lassen. Die Begründung? Sie passten nicht ins Landschaftsbild und seien einfach hässlich, so Merz. So weit, so oberflächlich.
Wer glaubt, Merz habe diese Aussage im kleinen Kreis beim Biergartenstammtisch gemacht, der irrt: Stolz und unironisch verkündete er diese Botschaft in der Talkshow von Maybrit Illner. Windenergie, so Merz, sei nur eine „Brückentechnologie“ – eine, die man offenbar auch wieder abschalten kann, sobald sie nicht mehr ins ästhetische Konzept der „schönen deutschen Landschaft“ passt.
Die Alternative der Windräder? Kernfusion und Kernenergie natürlich!
Nun muss man Merz zugutehalten, dass er nicht ganz ohne Plan ist – oder zumindest das, was er dafür hält. Im gleichen Atemzug bringt er die Kernfusion als neue Hoffnung ins Spiel. Ja, die Kernfusion. Das Zukunftsprojekt, das seit Jahrzehnten als Lösung gehandelt wird, aber von der Machbarkeit so weit entfernt ist wie Merz selbst vom Umstieg auf erneuerbare Energien.
Doch sein Plan geht noch weiter: Auch die „Reaktivierung“ von Atomkraftwerken soll geprüft werden. Ja, Atomkraftwerke, die wir gerade abgeschaltet haben und die wir jetzt wieder aufbauen wollen. Angesichts der Sicherheitsrisiken, der Abfallproblematik und der enormen Kosten erscheint diese „Lösung“ jedoch nicht mehr als ein verzweifelter Versuch, die energiepolitische Zukunft zurück ins letzte Jahrhundert zu katapultieren.
Der ewige Konflikt: Landschafts- oder Umweltschutz?
Natürlich kann man darüber streiten, wie Windräder das Landschaftsbild prägen. Aber wenn Friedrich Merz hier die „Schönheit“ der Landschaft gegen den Klimaschutz ausspielen will, ist das an Absurdität kaum zu überbieten. Die Ironie? Der CDU-Spitzenkandidat spricht von Landschaftsverschandelung durch Windkraft, während er gleichzeitig eine Technologie befürwortet, die mit radioaktiven Abfällen einhergeht. Ein bisschen Heuchelei gefällig?
Fazit: Hat Friedrich Merz den Ernst der Lage begriffen?
Wenn Merz Windräder als „Brückentechnologie“ abtut und sie eines Tages wieder abbauen will, ignoriert er die dringende Notwendigkeit einer nachhaltigen Energiepolitik. Wer Windkraftanlagen aus ästhetischen Gründen ablehnt, scheint den Ernst der Klimakrise nicht verstanden zu haben. Wir brauchen keinen Schönheitspreis für die Landschaft, sondern Lösungen gegen die Klimakrise. Und Kernfusion als vage Hoffnung für 2050 ist keine Alternative, sondern eine Ausrede.
Die Frage bleibt: Geht es Merz wirklich um die beste Lösung für unser Klima oder nur um eine Kulisse für die „schöne deutsche Landschaft“? Vielleicht sollte er sich lieber auf die Gestaltung der Zukunft konzentrieren, statt die Vergangenheit nostalgisch zu verklären.
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