Anstieg der CO₂-Emissionen von Google: Die Rolle künstlicher Intelligenz

Trotz Klimazielen steigen die CO₂-Emissionen des Tech-Giganten deutlich an

Autor: Sonja Bart

Google hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt: Bis 2030 will das Unternehmen komplett auf erneuerbare Energien umsteigen und CO₂-neutral arbeiten. Doch die Realität sieht anders aus. In den letzten fünf Jahren ist der CO₂-Fußabdruck des Unternehmens stark angestiegen, vor allem durch den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).

Jüngste Entwicklungen und Daten von Google

Im Jahr 2023 werden die CO₂-Emissionen von Google 14,3 Millionen Tonnen betragen, was einem Anstieg von 13 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg ist vor allem auf den steigenden Energieverbrauch in Rechenzentren und Lieferketten zurückzuführen, die zur Unterstützung von KI-Technologien erforderlich sind. Laut Berichten der Financial Times und The Verge sind diese Bereiche die Hauptverantwortlichen für den Anstieg der CO₂-Emissionen.

Energiebedarf von Rechenzentren

Rechenzentren spielen eine zentrale Rolle in Googles Infrastruktur. Im vergangenen Jahr stieg der Energie- und Wasserverbrauch dieser Zentren um 17 %. Google schätzt, dass seine Rechenzentren bis zu 10 % des weltweiten Stromverbrauchs ausmachen, was etwa 0,1 % des weltweiten Energiebedarfs entspricht. Die intensiven Berechnungen, die moderne künstliche Intelligenz erfordert, treiben den Energieverbrauch weiter in die Höhe, da viele spezialisierte Chips unter hoher Last arbeiten müssen.

Herausforderungen und Maßnahmen zur Emissionsminderung

Google ist sich der Herausforderung bewusst, die mit der verstärkten Integration von KI in seine Produkte einhergeht. Der erhöhte Energieverbrauch durch die intensivere Nutzung von KI-Computing führt zu einem Anstieg der Emissionen. Laut Unternehmensbericht handelt es sich dabei um eine vorübergehende Entwicklung. Google ergreift jedoch Maßnahmen, um die Energieeffizienz seiner Rechenzentren und KI-Modelle zu verbessern und den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen. Diese Maßnahmen reichen derzeit jedoch nicht aus, um den steigenden Energiebedarf vollständig zu kompensieren.

Vergleich mit Microsoft

Microsoft steht vor ähnlichen Herausforderungen. Der CO₂-Ausstoß des Unternehmens ist seit 2020 um 29 % gestiegen, trotz des Ziels, bis 2030 eine negative CO₂-Bilanz zu erreichen. Beide Tech-Giganten investieren stark in künstliche Intelligenz, was ihren Klimazielen derzeit entgegensteht.

Ausblick und weitere Entwicklungen

Die ambitionierten Ziele von Google und Microsoft zur Reduktion ihrer CO₂-Emissionen sind beeindruckend, es bleibt jedoch abzuwarten, ob sie erreicht werden können. Der steigende Energiebedarf durch den Einsatz von KI und die damit verbundenen Emissionen stellen eine große Herausforderung dar. Entscheidend wird sein, ob die Unternehmen ihre Klimaziele bis 2030 durch technologische Innovationen und Investitionen in erneuerbare Energien erreichen können.

Quelle: der Standard

Abonnieren Sie unseren Newsletter, um auf dem Laufenden zu bleiben. Wenn Sie uns und unsere Arbeit unterstützen möchten, können Sie das hier gerne tun.

Das könnte Sie auch interessieren:
Missverständnis um „Römische Gezeitenbäder“ auf Malta: Kein Beweis gegen Klimawandel
Unser Klima steht am Abgrund – und wir ignorieren die Warnungen
Die Zahlen sind falsch: Weniger CO₂-Emissionen bei der Herstellung einer Tesla-Batterie


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurden vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mehr von Greenkama