„Klimaneutral“ und Co: Greenwashing in der Lebensmittelindustrie

Beim Griff nach dem nächsten Lebensmittel im Supermarkt machen Sie vielleicht eine Pause und überlegen: Ist dieses Produkt wirklich so klimafreundlich, wie es die Kennzeichnung verspricht?

Autor: Sonja Bart

In Zeiten, in denen der Klimaschutz immer mehr in den Fokus rückt, suchen Verbraucher verstärkt nach Produkten, die nicht nur gut schmecken, sondern auch gut für unseren Planeten sind. Doch wie verlässlich sind die Versprechen zum Klimaschutz auf den Verpackungen von Lebensmitteln tatsächlich?

Die trügerische Welt der Klima-Labels bei Lebensmitteln

Ein aktueller Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt bedenkliche Tendenzen. Auf vielen Produkten wurden Aussagen wie „klimaneutral“ oder „CO2-positiv“ gefunden, deren Bedeutung oft vage und irreführend ist. Diese Klimasiegel, die häufig auf Ausgleichszahlungen im Rahmen von Kompensationsprojekten beruhen, geben nur in den seltensten Fällen einen wirklichen Einblick in die tatsächliche Klimafreundlichkeit eines Produktes.

Mangelnde Klarheit und Verständlichkeit

Ein weiteres Problem ist die mangelnde Erläuterung der Aussagen. Viele Produkte lassen den Verbraucher im Unklaren darüber, worauf sich die Werbeversprechen genau beziehen – ob auf die Verpackung, die Herstellung oder das Produkt als Ganzes. Selbst wenn zusätzliche Informationen angeboten werden, sind diese oft nur über Online-Quellen zugänglich, was nicht allen Verbrauchern zugute kommt.

Fehlende gesetzliche Rahmenbedingungen

Die aktuelle Situation zeigt deutlich, dass ein rechtlicher Rahmen für Klima- und Umweltaussagen in der Lebensmittelindustrie notwendig ist. Zwar bereitet die Europäische Kommission derzeit zwei Richtlinien vor, die diese Lücke schließen könnten, doch bis diese in Kraft treten, können noch Jahre vergehen.

Unternehmen in der Pflicht

Es liegt in der Verantwortung der Unternehmen, ihre Klimaschutzbemühungen transparent und nachvollziehbar zu kommunizieren. Die Verbraucherzentralen warnen davor, dass irreführende Werbung mit Klimaaussagen die Bemühungen um echten Klimaschutz untergraben könnte.

Fazit

Die Untersuchung zeigt, wie wichtig es ist, wachsames Auge auf Klimaschutzversprechen zu werfen. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen und Gesetzgeber transparentere und verlässlichere Standards für Klimaversprechen einführen. Als Konsumenten sollten wir uns immer informieren und Fragen stellen, um sicher zu sein, dass unsere Entscheidungen der Umwelt helfen.

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Quelle: Verbraucherzentrale

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