Irreführende Herkunftsangabe bei Kartoffeln aus Ägypten
Warum Kartoffeln aus Ägypten nicht als regional gelten und wie Sie echte regionale Produkte erkennen.
Wie wichtig korrekte Herkunftsangaben bei Lebensmitteln sind, zeigt ein Vorfall in einem Supermarkt im Wartburgkreis. Dort wurden Kartoffeln aus Ägypten als „regional“ beworben, was bei der Verbraucherzentrale Thüringen auf Kritik stieß. Die korrekte Kennzeichnung von Lebensmitteln ist wichtig, um Verbraucherinnen und Verbraucher verlässlich zu informieren und die regionale Wirtschaft sowie den Klimaschutz zu unterstützen.
Falsche Regionalkennzeichnung bei Kartoffeln im Rewe-Markt
In einem Rewe-Markt im Wartburgkreis wurden Kartoffeln aus Ägypten als „REWE Regional Speisekartoffeln“ gekennzeichnet. Erst bei genauerem Hinsehen war die wahre Herkunft zu erkennen. Die Verbraucherzentrale Thüringen hat diese Praxis abgemahnt und den Markt zur Unterlassung verpflichtet. Im Wiederholungsfall drohen Bußgelder.
Unklare Definition von „regional“
Die Begriffe „Region“ und „regional“ sind gesetzlich nicht eindeutig definiert, sodass Anbieter die räumlichen Grenzen selbst festlegen können. Allerdings dürfen die Angaben nicht irreführend sein. Dirk Weinsheimer von der Verbraucherzentrale Thüringen betont die Notwendigkeit einer fairen und transparenten Auslobung durch Hersteller und Händler.
Weitere Abmahnungen: Aldi Nord
Auch Aldi Nord stand zuletzt im Fokus der Verbraucherzentrale Thüringen. Der Discounter hatte in Filialen in Erfurt und Jena bei verpacktem Obst und Gemüse den Grundpreis nicht angegeben. Da Aldi keine Unterlassungserklärung abgeben wollte, wurde der Discounter vom Landgericht Erfurt zur Änderung seines Verhaltens verpflichtet.
Tipps für den Einkauf regionaler Lebensmittel
Luise Hoffmann von der Verbraucherzentrale Thüringen gibt Verbrauchern folgende Tipps, wie sie wirklich regionale Produkte erkennen können:
- Regionalfenster: Das blaue Regionalfenster auf der Verpackung gibt Auskunft über die Herkunftsregion, den Verarbeitungsort und die verwendeten regionalen Zutaten.
- Geschützte Ursprungsbezeichnung: Das EU-Label „Geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g.U.) bietet eine eindeutige Herkunftsangabe und legt klare Produktionskriterien fest.
- Klare Angaben der Erzeuger/Händler: Vor allem bei Produkten aus einer Zutat wie Milch oder Gemüse geben die Erzeuger oft eine genaue Herkunftsregion an.
- Direkteinkauf: Hofläden, solidarische Landwirtschaften und regionale Automaten ermöglichen den direkten Einkauf beim Erzeuger.
Häufig gestellte Fragen und Antworten
Frage | Antwort |
Warum sind die Begriffe „Region“ und „regional“ nicht klar definiert? | Diese Begriffe sind gesetzlich nicht festgelegt, wodurch Anbieter einen gewissen Spielraum haben. |
Was ist das Regionalfenster? | Ein Label auf Verpackungen, das über die Herkunft und Verarbeitung des Produkts informiert. |
Wie erkennt man Produkte mit geschützter Ursprungsbezeichnung? | An dem EU-Label „geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g.U.). |
Was tun bei Unsicherheiten über die Herkunft von Produkten? | Direkteinkauf bei Erzeugern, zum Beispiel in Hofläden oder auf Märkten. |
Welche Konsequenzen drohen bei irreführenden Angaben? | Abmahnungen, Unterlassungserklärungen und mögliche Bußgelder. |
Fazit
Die Fälle Rewe und Aldi Nord zeigen, wie wichtig Transparenz und Ehrlichkeit im Lebensmittelhandel sind. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten verlässliche Herkunftsinformationen erhalten, um bewusste Kaufentscheidungen treffen und regionale Erzeuger unterstützen zu können.
Quelle: vzth.de
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