Klare Kennzeichnung für vegane und vegetarische Ersatzprodukte gefordert

Autor: Sonja Bart

Vegane und vegetarische Ersatzprodukte wie Seitanwurst oder pflanzliche Bratwurstvarianten sind in Supermärkten weit verbreitet. Die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission (DLMBK) hat 2018 Leitsätze zur Kennzeichnung solcher Produkte festgelegt, doch der Markt hat sich seitdem stark verändert. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert eine Aktualisierung der Leitsätze, um der aktuellen Marktsituation gerecht zu werden.

Pflanzliche Alternativen auf dem Vormarsch

Immer mehr Menschen greifen zu veganen oder vegetarischen Alternativen. Diese Entwicklung ist in den Supermarktregalen deutlich sichtbar. Stephanie Wetzel, Projektkoordinatorin Lebensmittelklarheit beim vzbv, betont die Notwendigkeit aktueller Leitsätze: „Neue Leitsätze sind notwendig, um klarzustellen, unter welchen Bedingungen Ersatzprodukte Namen wie Filet oder Schnitzel tragen dürfen. Diese Kennzeichnung hilft Verbrauchern, im Supermarkt die richtige Wahl zu treffen.“

Veraltete Leitlinien und neuer Handlungsbedarf

Die aktuellen Richtlinien stammen aus dem Jahr 2018. Seitdem hat sich die Qualität und Vielfalt veganer und vegetarischer Produkte deutlich verbessert. Wetzel betont den dringenden Handlungsbedarf: „Die Marktbedingungen haben sich grundlegend geändert. Viele der heutigen Produkte kommen den tierischen Originalen sehr nahe.“ Ein Entwurf für überarbeitete Richtlinien liegt seit Frühjahr 2022 vor, konnte aber noch nicht verabschiedet werden.

Einfache und verständliche Kennzeichnungen

Produktbezeichnungen sollten klar und leicht verständlich sein, um die Erwartungen der Verbraucher an Konsistenz, Geschmack und Verwendung zu erfüllen. Der vzbv ist der Meinung, dass Bezeichnungen an die tierischen Originale angelehnt sein dürfen, wenn Geschmack und Konsistenz vergleichbar sind. Wetzel: „Bezeichnungen wie ‚veganes Seitan-Schnitzel‘ vermitteln dem Verbraucher unmittelbar, was er erwartet und welche Zutaten verwendet wurden.“

Aktuelle Richtlinien notwendig

Ohne aktuelle Richtlinien wird der Markt immer unübersichtlicher. „Verbraucher müssen vegane und vegetarische Alternativen klar erkennen und vergleichen können“, sagt Wetzel. Der vzbv fordert, dass die DLMBK die neuen Richtlinien endlich verabschiedet und den Entwurf nicht verwässert.

Zum Hintergrund

Die DLMBK hat 2016 mit der Erarbeitung von Leitlinien für vegane und vegetarische Ersatzprodukte begonnen, um den Markt zu strukturieren und klare Vorgaben zur Beschaffenheit und Kennzeichnung zu machen. Die ersten Richtlinien wurden 2018 veröffentlicht. Eine für 2022 geplante Überarbeitung wurde jedoch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten nicht umgesetzt.

Obwohl die Leitlinien nicht rechtsverbindlich sind, dienen sie Herstellern und Händlern als wichtige Orientierungshilfe bei der Herstellung und Kennzeichnung von Lebensmitteln. Auch bei Rechtsstreitigkeiten werden sie häufig als Referenz herangezogen.

Häufig gestellte Fragen und Antworten

FrageAntwort
Warum fordert der vzbv neue Richtlinien für vegane und vegetarische Ersatzprodukte?Der vzbv fordert neue Richtlinien, um den veränderten Marktbedingungen gerecht zu werden und den Verbrauchern eine bessere Orientierung zu bieten.
Seit wann gelten die aktuellen Richtlinien der DLMBK?Die aktuellen Richtlinien der DLMBK gelten seit 2018.
Was ist der Hauptgrund für die Notwendigkeit der Überarbeitung der Richtlinien?Die Qualität und Vielfalt der veganen und vegetarischen Produkte haben sich stark verbessert, wodurch die alten Richtlinien nicht mehr zeitgemäß sind.
Was fordert der vzbv bezüglich der Bezeichnungen von Ersatzprodukten?Der vzbv fordert, dass die Bezeichnungen an die tierischen Originale angelehnt sein dürfen, wenn Geschmack und Konsistenz ähnlich sind.
Welche Funktion haben die Richtlinien?Die Richtlinien dienen Herstellern und Händlern als Grundlage für die Produktion und Kennzeichnung und der Lebensmittelüberwachung zur Bewertung von Lebensmitteln.

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass klare und aktuelle Richtlinien für vegane und vegetarische Ersatzprodukte dringend notwendig sind. Verbraucher sollten die Produkte leicht erkennen und vergleichen können.

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband

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