Klimakrise und Populismus: Der perfekte Sturm für die Demokratie

Wenn einfache Scheinlösungen den komplexen Fakten vorgezogen werden, jubeln Demagogen weltweit. Nationalisten und Klimaleugner profitieren – und alle anderen zahlen den Preis.

Autor: Sonja Bart

Willkommen in der schönen neuen Welt der Klimakrise – einer Welt, in der die Fakten nur eine lästige Nebensache sind. Die Hitze und Brände? Ach, sind doch nur „natürliche“ Phänomene. Dürren und Überschwemmungen? Ein bisschen Regen oder Trockenheit gab’s doch immer, oder? Was wirklich zählt, ist ja angeblich unser „Wohlstand“, der von einer geheimen Elite bedroht wird. So in etwa geht das Narrativ, das weltweit immer mehr Anhänger findet – und die Folgen könnten katastrophaler nicht sein.

Warum Populisten die Klimakrise lieben

Klimakrise? Komplex. Lösung? Dauert lange. Kosten? Hoch. Für Populisten ist das wie ein Sechser im Lotto, denn ihr Publikum liebt einfache Antworten auf komplizierte Fragen. Es ist erschreckend, wie bereitwillig Menschen ihr Schicksal in die Hände von Demagogen legen, die einfache Sündenböcke und Feindbilder präsentieren. „Die da oben“ sind schuld, die „grünen Spinner“ ruinieren uns mit ihren Vorschriften und Zielen! Und schon ist die Bühne bereitet für nationale Egoisten und Klimaleugner, die den „echten Wohlstand“ der Bürger „verteidigen“.

Warum das so gut funktioniert? Ganz einfach: Klimawandel ist für viele ein abstraktes Thema – komplex, wissenschaftlich und oft einfach nicht greifbar. Dass dabei Millionen direkt betroffen sind, scheint nebensächlich. Die Menschen spüren die Auswirkungen, von Extremwetter bis zu steigenden Lebenshaltungskosten, aber verstehen, wie es dazu kommt? Fehlanzeige. Und wenn die Verwirrung groß ist, dann wird gerne der bequeme Weg gewählt. Und dieser bequeme Weg heißt Populismus.

Die Abwärtsspirale: Warum Fakten für diese Anhänger irrelevant sind

Was macht es den Menschen so schwer, das Problem zu verstehen? Die Wissenschaft ist sich einig, die Wetterberichte sprechen eine deutliche Sprache, und die Erde selbst zeigt uns immer häufiger, wie schnell sich die Situation verschärft. Doch Populisten gelingt es, diesen wissenschaftlichen Konsens einfach zu ignorieren. Denn wie so oft bei Verschwörungsmythen sind die Feindbilder wichtiger als die Inhalte. Wer die Wissenschaft hinter dem Klimawandel anzweifelt und stattdessen auf einfache Parolen setzt, wird bei vielen zum „Retter“ stilisiert. Nationale Identität und Wohlstand sollen „gerettet“ werden, während die eigentlichen Probleme kleingeredet werden – ein todsicheres Rezept, um die Realität auszublenden.

Das globale Phänomen: Klimaleugner in Regierungsverantwortung

Diese Entwicklung ist längst kein US-Problem mehr. Nein, Nationalisten und Klimaleugner sitzen in immer mehr Regierungen und sorgen dafür, dass sinnvolle Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise torpediert werden. Brasilien, Polen, Ungarn, Australien – die Liste wächst, und die Rhetorik ist immer die gleiche: Wissenschaft ist „übertrieben“, Klimaschutzmaßnahmen sind „schlecht für die Wirtschaft“, und die Bevölkerung soll am besten glauben, dass das alles nur ein böser Plan ist, um ihnen ihre hart erarbeiteten Rechte zu stehlen. Dabei stehen hinter diesen leeren Phrasen vor allem eigennützige Absichten und die bewusste Manipulation einer verunsicherten Bevölkerung.

Eine Welt in Geiselhaft von Nationalisten und Klimaleugnern

Der Klimawandel lässt sich nicht einfach „abwählen“. Die wissenschaftlichen Fakten kümmern sich nicht um politische Schlagwörter oder einfache Versprechungen. Trotzdem wird immer mehr Menschen das Märchen verkauft, dass sie zwischen „patriotischer Freiheit“ und „grüner Unterdrückung“ wählen müssen. Die Wahrheit? Es gibt keine Alternative zur Klimawissenschaft – das Problem ignorieren, wird es nur verschlimmern.

Aber solange Demagogen ein Publikum finden, das sich lieber von Scheinlösungen blenden lässt, als sich mit den unbequemen Wahrheiten auseinanderzusetzen, werden echte Lösungen wohl kaum eine Chance haben. Und so bleibt uns die Hoffnung, dass die Realität vielleicht doch noch stärker ist als jede populistische Lüge.


Fazit

Wer sich lieber von Parolen blenden lässt, hat am Ende auch die Konsequenzen verdient. Aber dummerweise betrifft es uns alle – auch die, die den Unterschied zwischen Wahrheit und Propaganda noch erkennen können.

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