Ökologischer Fußabdruck: Besser online oder stationär kaufen?

Autor: Sonja Bart

Artikelbild: Von Lightspring / Shutterstock.com
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Der Online-Handel boomt. Von Dekoration über Elektroartikel bis hin zu Lebensmitteln: Insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie kaufen immer mehr Menschen ihre Waren im Internet.

Dabei spielt es nicht nur eine Rolle, ob man lokale Unternehmen unterstützen will oder Internetwarenhäuser, sondern auch der Klimaschutz. Aber ist es wirklich klimaschädlicher online zu bestellen?

Es kommt darauf an! Fraglich ist dabei, ob man bei dem Vergleich die Emissionen für den Transport der Produkte berücksichtige, so Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt. Bei Waren, die energieintensiv produziert und zudem weit transportiert werden müssen, seien die Emissionen hoch – egal ob im Online- oder im stationären Handel. Auch das Verhalten der Konsumenten, speziell beim Bestellen und Retournieren, sowie bei der Wahl des Verkehrsmittels spiele eine Rolle, so Lichtblau weiter. Werden zum Einkauf das Rad oder öffentliche Verkehrsmittel genutzt, sei dies klimabezüglich sinnvoller als eine Bestellung im Internet. Wenn Konsumentinnen und Konsumenten allerdings mit dem eigenen Auto zum Laden fahren, sei dies klimaschädlicher als beim Onlinehandel.

Logistik optimieren

Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigten generell, dass Transportmengen und Energieeinsatz durch den Onlinehandel zunehmen. Dies sei auch durch vermehrte Rücksendungen begründet. Auch die Logistik der Warenlieferung sei laut Lichtblau ein wichtiger Aspekt.  Hierbei komme es auf Optimierungen an, die möglichst viele Fahrten zusammenfassen, die Qualität der Transportmittel berücksichtigen und dadurch Transporte effizienter gestalten.

Emissionsdaten auf Produkten kennzeichnen

Da es keine rechtlichen Vorgaben für eine klimafreundliche Logistik gebe, empfiehlt Lichtblau den Konsumentinnen und Konsumenten die Möglichkeit zu geben, sich beim Kauf bewusst für umweltfreundliche Händler zu entscheiden. Dies könne durch dadurch geschehen, dass Klimadaten transparent erhoben und Emissionswerte auf dem jeweiligen Produkt gekennzeichnet werden. Eine weitere Option könne die preislich attraktivere Gestaltung von klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen sein.

Unternehmen und Konsumenten können Einfluss nehmen

Bei Unternehmen seien die Wahl des Standortes, des Vertriebssystems sowie der eingesetzten Technologie ein wesentlicher Aspekt, um die Klimaneutralität zu beeinflussen. Dies könne beispielsweise durch die Nutzung von E-Mobilität oder Lastenrädern in der Stadt optimiert werden. Dadurch, dass immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten klimabewusster agieren, nähern sich zunehmend auch Unternehmen dieser Thematik an. Für diese sei es laut Lichtblau auch von Interesse, dass sich ein umweltfreundliches Handeln rentiere.

Regional kaufen und anbieten

Sowohl Unternehmen als auch Konsumentinnen und Konsumenten haben einen Spielraum, was das Angebot und den Kauf von Waren betrifft. Hier seien besonders regionale Produkte jenen vorzuziehen, die einen weiten Weg nehmen müssen, so Lichtblau. Wenn sich immer mehr Kundinnen und Kunden für Unternehmen entscheiden, die Umweltaspekte und Lösungen kommunizieren, kann dies auch für Unternehmen ein Anreiz sein, sich dahingehend neu zu orientieren. Insbesondere für Konsumentinnen und Konsumenten gilt: Bestelle nur etwas, was wirklich benötigt und auch behalten wird.


Quellen:

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2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
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