Spargel: Eingeflogen, beheizt, unter Folie gewachsen? Worauf wir achten können

Durch den deutschen Spargelanbau landen jährlich rund 100 Tonnen Plastik in der Umwelt. Und noch immer werden nur 40 Prozent der Agrarfolien recycelt! Ökochecker Joti klärt, welcher Spargel im Anbau am besten abschneidet.

Autor: Sonja Bart

Wie läuft die Ernte ab?

Vor der Ernte muss der Spargel zunächst lange in der Erde reifen. Insgesamt braucht es drei Jahre, bis er erntereif ist. Früh aufstehen lohnt sich: Weißer Spargel verfärbt sich nämlich durch den Kontakt mit Sonnenlicht violett. Die Qualität verschlechtert sich dadurch.

Gestochen wird er „blind“. Dafür wird er zunächst etwas aus der Erde frei gegraben und schließlich mit entsprechendem Werkzeug in der Erde abgetrennt. Die grüne Sorte wird, im Gegensatz zur weißen, nicht gestochen. Sie wächst weniger tief in der Erde und kann einfach abgeschnitten werden. Durch den Kontakt mit Sonnenlicht bildet grüner Spargel Chlorophyll und erhält so seine Farbe.

Wie klimaschädlich ist der Anbau?

Im Spargelanbau fallen jährlich etwa 4.700 Tonnen Folie an. In Deutschland werden momentan aber nur rund 40 Prozent der Agrarfolien recycelt. EU-weit sind es sogar nur 24 Prozent! Die Folien werden mittlerweile in fast jedem Betrieb verwendet, da sie das gesunde Wachstum des Spargels unterstützen. So kann das beliebte Gemüse früher geerntet werden und die Erträge der Betriebe steigen entsprechend.

Neben dem entstehenden Müll bringt der Anbau mit Folie noch weitere Probleme mit sich: In Vogelschutzgebieten kann Folienanbau dazu führen, dass Bodenbrüter keinen Brutraum finden. Und durch die Folien gelangt Mikroplastik in die Böden, welches den Bodenlebewesen und somit auch dem Organismus schadet.

Deutlich klimaschädlicher ist allerdings der beheizte Anbau. Durch Rohre in der Erde wird der Boden erhitzt und der Spargel kann schon in der kalten Jahreszeit wachsen. Ohne die Beheizung des Bodens wäre das nicht möglich, denn er wächst erst ab einer Bodentemperatur von 10-12 Grad Celsius.

Der Umwelt zuliebe sollte man besser nicht zu beheiztem Spargel greifen: Die Ökobilanz ist höher, verglichen mit Folienspargel aus Deutschland. Mit Abstand am schlechtesten für das Klima ist mit dem Flugzeug importierte Ware aus Peru. Diese hat eine CO₂-Äquivalente von etwa 20 Kilogramm. Das ist mehr als das Sechsfache des CO₂-Fußabdruckes vom Gegenstück aus beheiztem Anbau. Und mehr als das Zehnfache von Folienspargel aus Deutschland (1,82 Kilogramm CO₂-Äquivalente).

Bio-Anbau: Wie nachhaltig ist er?

Beim Bio-Anbau sind die Böden, in denen das beliebte Gemüse gepflanzt wird, meist gesünder. Dies hat zur Folge, dass diese Bio-Anlagen länger betrieben werden können. Und: Beim Bio-Anbau wächst mehr wertvolles Unkraut. Dieses bietet eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten.

Fazit

Möchte man beim nächsten Kauf der Umwelt etwas Gutes tun, setzt man am besten auf regionale Ware – so verzichtet man auf lange Lieferwege. Die Bio-Version des Gemüses steht für einen klimafreundlichen Anbau und verzichtet auf beheizte Böden.

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Quelle: YouTube SWR Ökochecker

Quelle:

SWR Marktcheck / Ökochecker – Autorin: Isabella Campanelli, Moderation: Panagiotis Fotiadis
Weiterführende Links: Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (2022), Bundeszentrum für Ernährung (2023), NDR (2023), Studie zu Kunststoffen in der Umwelt des Fraunhofer Instituts und von NABU

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
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