Die Zahlen sind falsch: Weniger CO₂-Emissionen bei der Herstellung einer Tesla-Batterie
Die Produktion einer Tesla-Batterie verursacht weniger CO₂ als behauptet. Erfahren Sie die Fakten hier!
Die Behauptung
Die Herstellung einer Tesla-Batterie verursacht 17 Tonnen CO₂, was den Emissionen eines Verbrennungsmotors entspricht, der 200.000 Kilometer gefahren wird.
Unser Fazit
Falsch. Tatsächlich entstehen bei der Produktion einer Tesla-Batterie etwa sechs bis acht Tonnen CO₂, also deutlich weniger als die behaupteten 17 Tonnen.
In der Diskussion um Elektroautos und ihre Umweltfreundlichkeit gibt es viele Missverständnisse. Ein weit verbreitetes Gerücht besagt, dass bei der Herstellung einer Tesla-Batterie 17 Tonnen CO₂ freigesetzt werden, was die Umweltbilanz eines Verbrennungsmotors während seiner gesamten Lebensdauer übertreffen soll. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter dieser Behauptung?
Die verbreitete Behauptung zur Tesla-Batterie
Ein Sharepic in den sozialen Medien behauptet, dass die Produktion einer Tesla-Batterie 17 Tonnen CO₂ verursacht. Diese Menge soll den Emissionen eines Verbrennungsmotors entsprechen, der 200.000 Kilometer fährt. Solche Aussagen führen häufig zu Verwirrung und werfen Fragen zur tatsächlichen Umweltfreundlichkeit von Elektrofahrzeugen auf.
Bewertung der Aussage
Die Aussage ist nicht korrekt. Aktuelle Studien und Expertenmeinungen zeigen, dass die CO₂-Emissionen bei der Batterieproduktion deutlich geringer sind. Für eine genaue Bewertung ist es wichtig, den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs zu betrachten.
Detaillierter Faktencheck
Die ursprüngliche Aussage stammt aus einer schwedischen Studie aus dem Jahr 2017. Die Autoren dieser Studie korrigierten ihre Ergebnisse im Jahr 2019 und reduzierten die geschätzten CO₂-Emissionen bei der Batterieproduktion um etwa die Hälfte. Marcel Gauch vom Schweizer Forschungsinstitut EMPA gibt die tatsächlichen Emissionen mit sechs bis acht Tonnen CO₂ an.
Die CO₂-Emissionen bei der Batterieproduktion hängen von verschiedenen Faktoren ab: der Herkunft der Rohstoffe, dem Herstellungsprozess, der Energieversorgung am Produktionsort und dem Batterietyp. Christian Bauer vom Paul Scherrer Institut bestätigt, dass diese Faktoren stark variieren können.
Tesla selbst gibt an, dass die Herstellung einer Batterie rund sechs Tonnen CO₂ verursacht. Um die Emissionen zu reduzieren, setzt das Unternehmen auf Recycling und den Einsatz erneuerbarer Energien an seinen Produktionsstandorten.
Nach etwa drei Jahren Nutzung eines Tesla-Fahrzeugs sind die zusätzlichen CO₂-Emissionen aus der Batterieproduktion im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor kompensiert. Das Paul Scherrer Institut hat ebenfalls festgestellt, dass die höheren CO₂-Emissionen bei der Herstellung eines Elektroautos durch die geringeren Emissionen im Betrieb ausgeglichen werden.
Weitere Überlegungen
Die CO₂-Bilanz eines Fahrzeugs wird nicht nur durch die Produktion, sondern auch durch den Betrieb beeinflusst. Faktoren wie Gewicht, Stirnfläche, Luftwiderstand und Rollwiderstand bestimmen den Energieverbrauch eines Fahrzeugs. Die CO₂-Emissionen im Betrieb eines Elektroautos variieren je nach Stromquelle erheblich.
In Ländern mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien wie der Schweiz verursacht der Betrieb eines Elektroautos deutlich weniger CO₂-Emissionen als der Betrieb eines Verbrennungsmotors. Marcel Gauch von der EMPA betont, dass Elektroautos über den gesamten Lebenszyklus betrachtet umweltfreundlicher sind als Verbrennungsmotoren. Allerdings können sich die Werte durch technologische Fortschritte und Veränderungen im Energiemix noch verbessern.
Fazit
Die Behauptung, dass die Produktion einer Tesla-Batterie 17 Tonnen CO₂ verursacht, ist falsch. Die tatsächlichen Emissionen liegen zwischen sechs und acht Tonnen. Über den gesamten Lebenszyklus betrachtet sind Elektroautos umweltfreundlicher als Verbrennungsmotoren, insbesondere wenn erneuerbare Energien genutzt werden.
Quelle: dpa
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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
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2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
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