Veganer-Bashing: Wie man eine Moraldebatte ins Lächerliche zieht

Veganer haben keinen Humor? Dann schau dir das ewige Bashing an, das gefühlt jeden zweiten Tag neu aufgelegt wird. Spoiler: Es ist weder originell noch sinnvoll.

Autor: Sonja Bart

Veganer*innen – diese nervigen Moralapostel, die einem sogar das Steak madig machen, indem sie einfach nur existieren, oder? Vielleicht sind Veganer die einzige Menschengruppe, die es geschafft hat, durch ihre bloße Existenz einen kollektiven Wutanfall der Gesellschaft auszulösen. Wie oft haben wir schon gehört: „Ihr Veganer haltet euch für was Besseres!“ – Spoiler: Diese absurde Unterstellung entlarvt nur eines – euer schlechtes Gewissen.

Doch halt! Da kommen schon die alten Klassiker aus der Schublade gekrochen. „Du isst mein Essen weg!“ Ach ja, der Gag ist so frisch wie der Rinderbraten von letzter Woche. Oder: „Wenn wir alle nur Pflanzen essen, sterben die Pflanzen aus!“ Genial! Ihr habt die Natur verstanden. Nein.

Das mit dem moralischen Zeigefinger

Veganer*innen wird oft vorgeworfen, sie seien zu moralisch, zu aufdringlich. Aber Moment mal – wer steht hier eigentlich wirklich mit erhobenem Zeigefinger auf der Matte? Wer macht sich ständig darüber lustig, dass Menschen aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen eine Entscheidung treffen, die absolut niemandem schadet? Es ist doch faszinierend, dass gerade diejenigen, die sich über die angebliche „Missionierung“ durch Veganer aufregen, gleichzeitig ohne mit der Wimper zu zucken ihre eigenen Ernährungsgewohnheiten ständig verteidigen, als würde ihr Leben davon abhängen.

Und ja, es gibt auch penetrante Veganer, die es vielleicht übertreiben. Aber wie in jeder anderen Gruppe gibt es auch unter Veganern Menschen, die nicht bei jedem Gespräch den moralischen Notfallhammer schwingen. Überraschung: Veganer können auch einfach ihr Ding machen, ohne einem den Döner wegzuschnappen.

Aber wo bleibt das Steak?

Das wird immer wieder deutlich: Die Diskussion um den Veganismus ist keine Debatte um Ernährungsgewohnheiten. Nein, es geht um einen handfesten Identitätskampf. Die bloße Existenz von Veganer*innen wird als Angriff auf die eigene Lebensweise interpretiert. Denn wenn der eine plötzlich behauptet, ohne tierische Produkte leben zu können, ist der andere doch automatisch ein Monster, oder? Falsch. Niemand hat gesagt, dass du ein schlechter Mensch bist, weil du Fleisch isst – das machst du selbst, indem du mit allen Mitteln versuchst, dein Steak als Heilsbringer für die Menschheit zu verkaufen.

Die Ironie des Ganzen

Die wahren Moralapostel in dieser Geschichte? Diejenigen, die sich von veganen Ernährungstipps so aufgehetzt fühlen, dass sie sofort den nächsten Fleischburger verteidigen müssen, als ginge es um ihr Leben. Woher kommt eigentlich diese Panik, dass einem jemand den sonntäglichen Schweinebraten wegnehmen könnte? Spoiler: Das hat niemand vor. Es gibt keinen veganen Geheimplan zur Abschaffung der deutschen Wurstindustrie. Sorry, Verschwörungstheorie-Fans, aber das ist einfach Quatsch.

Fazit: Willkommen im 21. Jahrhundert

Am Ende bleibt eines klar: Veganer*innen sind nicht das Problem. Sie machen das Gleiche wie alle anderen auch – sie treffen Entscheidungen aufgrund ihrer Werte und ihres Wissens. Dass das bei manchen Menschen einen solchen Trigger auslöst, ist eher ein Zeichen dafür, dass hier ein innerer Konflikt tobt. Wer sich wirklich von einer pflanzenbasierten Lebensweise bedroht fühlt, sollte vielleicht einmal darüber nachdenken, warum das so ist. Denn ganz ehrlich: Das eigentliche Problem ist nicht der Tofu auf dem Teller, sondern die irrationale Angst davor.

Warum also nicht einfach mal entspannen? Es ist 2024, jeder kann essen, was er will – und wenn du bei deinem Steak bleiben willst, dann tu das. Aber verschone uns bitte mit schlechten Witzen über Salat.

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