„Frühere Warmzeiten waren wärmer als heute“ – die Fakten zur Behauptung

Eine aktuelle Grafik täuscht: Klimaleugner behaupten, frühere Warmzeiten seien heißer gewesen als heute. Doch die Darstellung ist irreführend und wissenschaftlich unhaltbar.

Autor: Sonja Bart

Die Behauptung

Eine oft geteilte Grafik zeigt angeblich, dass frühere Warmzeiten deutlich wärmer waren als heute. Sie suggeriert, dass Klimaschwankungen über Jahrtausende gleichmäßig verliefen und die heutige Erwärmung nichts Besonderes sei.

Unser Fazit

Die Grafik ist wissenschaftlich unhaltbar. Die globale Durchschnittstemperatur hat die Spitzenwerte früherer Warmzeiten bereits übertroffen. Entscheidend ist zudem, dass die Geschwindigkeit der aktuellen Erwärmung beispiellos ist – angetrieben durch den massiven Ausstoß von CO₂ und anderen Treibhausgasen durch menschliche Aktivitäten.

„Frühere Warmzeiten waren wärmer als heute“ - eine glatte Lüge!
Screenshot einer Behauptung aus den sozialen Medien
„Frühere Warmzeiten waren wärmer als heute“ - eine glatte Lüge!
Der Behauptung beigefügte Grafik aus den sozialen Medien

Warum die Grafik irreführend ist

Lokale Daten werden als globale Fakten dargestellt.
Die Grafik zeigt regionale Temperaturkurven, die keine Aussage über globale Durchschnittswerte treffen können. Tatsächlich ist die heutige globale Mitteltemperatur bereits höher als während des „Holozän-Optimums“ (ca. 6000–8000 Jahre vor heute), das oft als Vergleich herangezogen wird.

Die Geschwindigkeit des Klimawandels wird verschwiegen
Frühere Klimaveränderungen, etwa nach Eiszeiten, dauerten Jahrtausende. Die heutige Erwärmung verläuft mehr als 50-mal schneller und ist durch menschliches Handeln verursacht. Diese Geschwindigkeit hat keine historischen Parallelen.

Menschliche Einflüsse werden ignoriert
Natürliche Schwankungen, etwa durch Veränderungen der Erdbahn oder Sonneneinstrahlung, sind gut dokumentiert. Doch die derzeitige Erwärmung wird fast ausschließlich durch Treibhausgasemissionen verursacht – ein entscheidender Unterschied zu früheren Warmzeiten.

Warmzeiten als „Optimalzustand“ romantisiert
Die Grafik suggeriert, dass Warmzeiten immer „gut“ seien. Zwar begünstigten moderate Warmzeiten in der Vergangenheit die Entwicklung von Kulturen, doch die heutigen Folgen – von Hitzewellen über steigende Meeresspiegel bis hin zu Extremwetterereignissen – sind überwiegend negativ und gefährden Milliarden von Menschen.

Fazit für alle, die die Grafik gesehen haben

Die kursierende Grafik ist irreführend und verzerrt die Klimageschichte. Sie verschweigt, dass die heutige Erwärmung schneller, intensiver und von menschlichem Einfluss geprägt ist. Wer sie als Beleg für „normale“ Schwankungen heranzieht, verbreitet gefährliche Fehlinformationen. Es ist entscheidend, bei solchen Behauptungen wissenschaftliche Fakten statt verzerrter Darstellungen zu teilen.

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Rechtlicher Hinweis:
Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
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2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurden vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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