Giftige Fruchtgummis? Was es mit den „Muscimol-Gummis“ auf sich hat

Vorsicht, das ist keine Süßigkeit: Wie „Muscimol-Gummies“ unser Leben gefährden – und warum sie im Handel nichts zu suchen haben.

Autor: Sonja Bart

Eine schockierende neue „Süßigkeit“ macht die Runde: sogenannte „Muscimol-Gummies“. Klingt harmlos, sieht aus wie ganz normales Fruchtgummi – ist es aber nicht. Denn was in den vermeintlichen Leckereien steckt, ist alles andere als ein Naschvergnügen. „Muscimol“ heißt das Zauberwort, oder besser: das Nervengift, das man bisher nur aus dem Fliegenpilz kannte – und jetzt in diesen Gummis findet. Ein halluzinogener Wirkstoff, der uns nicht nur bunte Farben, sondern auch Krankenhausaufenthalte bescheren kann.

Aber es kommt noch besser: Diese Gummis gibt es in Online-Shops und Automaten, manchmal mit dem dezenten Hinweis „Nicht zum Verzehr“. Klar, das schreckt natürlich alle ab. Vor allem Kinder, die diese „Süßigkeiten“ für das halten, was sie sind. Kaum zu glauben, dass so etwas überhaupt verkauft wird, aber wir leben in einer Welt, in der gefährliches Nervengift in Fruchtgummiform zum neuen Trendprodukt erklärt wird.

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Screenshot einer Gummibärchenpackung

Muscimol – Nervengift und Halluzinogen aus dem Roten Fliegenpilz (Amanita muscaria)

Was macht Muscimol? Nun, abgesehen davon, dass es „interessante“ Erlebnisse wie bunte Trugbilder, Euphorie und ein Gefühl der Schwerelosigkeit auslösen kann, gibt es auch weniger unterhaltsame Nebenwirkungen: Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Schwindel und starker Speichelfluss. Ab einer bestimmten Dosis wird aus dem Spaß Ernst. Die Muskeln beginnen zu zucken, der Kreislauf spielt verrückt, es kommt zu Bauchschmerzen und der Gefahr, ohnmächtig zu werden oder ins Koma zu fallen. Kurz: Ein Chaos für den Körper, das sicher niemand als Bonbon erleben möchte.

Doch das Risiko solcher „Erlebnisse“ scheint manche nicht davon abzuhalten, diese Produkte als „Souvenirs“ oder „Sammelobjekte“ anzubieten – und zwar so getarnt, dass sie garantiert in die falschen Hände geraten.

Gefährlicher Konsum: Zeitbombe für Kinder und Jugendliche

Was passiert, wenn ein Kind diese Muscimol-Gummis für echte Fruchtgummis hält? In ganz Europa mussten Erwachsene und Jugendliche nach dem Verzehr dieser Produkte bereits ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Clou dabei: Es muss nicht einmal ein bewusster Konsum sein – allein die Verwechslung mit echten Süßigkeiten reicht aus, um das Ganze brandgefährlich zu machen. Wer glaubt, dass ein kleiner Warnhinweis auf der Verpackung ausreicht, sollte sich fragen, was für Menschen und womöglich Kinder damit angelockt werden.

Fazit: „Süßigkeit“ oder arglistige Täuschung?

Wenn jemand diese Muscimol-Gummis für eine „gute Idee“ hält, dann muss der Wahnsinn wohl noch schlimmere Ausmaße annehmen, bevor alle aufwachen. Ein Nervengift hat in Fruchtgummis nichts zu suchen, und wenn, dann sicher nicht in einer Verpackung, die eine Verwechslungsgefahr mit Bonbons heraufbeschwört. Bis diese Produkte verschwinden, heißt es: Augen auf – vor allem für alle, die Kinder vor solchen Risiken schützen wollen.

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