Weihnachtsstern: Giftig, umweltschädlich und trotzdem beliebt

Festliche Dekoration mit Schattenseiten – Warum der Weihnachtsstern nicht ins Wohnzimmer gehört

Autor: Sonja Bart

Weihnachtssterne gehören zur Adventszeit, wie Glühwein und Lichterketten. Ihre roten Blätter leuchten festlich, sie sind billig und überall erhältlich. Doch hinter der hübschen Fassade verbirgt sich ein echtes Problem: Der Weihnachtsstern ist weder nachhaltig noch gesund – und landet nach wenigen Wochen im Müll. Zeit, mit diesem Adventsmythos aufzuräumen.

Giftig und gefährlich: Weihnachtssterne als Gesundheitsrisiko

Der Weihnachtsstern sieht harmlos aus, doch Vorsicht: Sein milchiger Pflanzensaft enthält Diterpene, die gesundheitliche Probleme verursachen können. Vor allem Kinder und Haustiere sind gefährdet:

  • Für Kinder: Schon kleine Mengen können Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auslösen.
  • Für Haustiere: Katzen und Hunde reagieren empfindlich und können schwer erkranken.
  • Hautkontakt: Bei empfindlichen Personen können allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautrötungen auftreten.

Vorbeugung:

  • Pflanze von Kindern und Tieren fernhalten.
  • Beim Umtopfen Handschuhe tragen.

Wenn etwas passiert: Sofort den Giftnotruf anrufen.

Interessant zu wissen: Studien zeigen, dass die meisten Vergiftungen von Haustieren in der Weihnachtszeit durch Pflanzen wie Weihnachtssterne verursacht werden. Und wer will schon ein Krankheitsdrama unter dem Weihnachtsbaum?

Albtraum für die Umwelt

Der Weihnachtsstern ist nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt – von der Produktion bis zur Entsorgung:

  • Torfabbau zerstört Moore: Die Erde, in der Weihnachtssterne wachsen, enthält überwiegend Torf. Der Abbau zerstört wertvolle Moore, die wichtige CO₂-Speicher sind. Weltweit gehen jährlich rund 12.000 Hektar Moor verloren.
  • Energieintensive Produktion: Stecklinge werden oft in Ländern wie Äthiopien oder Uganda gezogen und dann tausende Kilometer nach Europa transportiert, wo sie in beheizten Gewächshäusern heranwachsen. Nachhaltig? Wohl kaum.
  • Pestizidbelastung: Damit die Pflanzen schön bleiben, werden sie mit Chemie behandelt – schlecht für Umwelt und Gesundheit.
  • Müllberge: 85 % der Weihnachtssterne landen nach den Feiertagen im Müll. Sie sind ein Paradebeispiel für ein Wegwerfprodukt.
  • Globale Dimension: Mit weltweit über 100 Millionen verkauften Weihnachtssternen pro Jahr ist der ökologische Fußabdruck enorm – ein Sinnbild für die Absurdität unserer Konsumgesellschaft.

Und trotzdem Weihnachtsstern? Tipps für einen nachhaltigen Umgang

Wenn du nicht auf die Pflanze verzichten willst, kannst du zumindest versuchen, sie länger am Leben zu erhalten:

  • Der richtige Standort: Weihnachtssterne mögen es hell, warm und zugfrei.
  • Gießverhalten: Sparsam gießen, die Erde sollte nie zu nass sein.
  • Nachhaltige Produkte: Auf Bio-Zertifikate und torffreie Erde achten.

Mit viel Geduld und Pflege kann ein Weihnachtsstern mehrere Jahre überdauern – aber nichts für Ungeduldige.

Besser als Poinsettien: Nachhaltige Alternativen

Festliche Dekoration ohne schlechtes Gewissen? Es gibt viele Alternativen, die schön und umweltfreundlich sind:

Heimische Pflanzen:

  • Stechpalme (Ilex): Immergrüne Zweige mit roten Beeren, ideal für die Winterdekoration.
  • Schneeheide (Erica carnea): Blüht im Winter und bietet Insekten Nahrung.
  • Christrosen (Helleborus): Einfache Pflanzen, die auch in den kältesten Monaten blühen.

Lebende Pflanzen:

  • Tannenbäumchen im Topf: Können nach den Feiertagen in den Garten gepflanzt werden.
  • Kräuter: Rosmarin oder Thymian sind nützlich, duften gut und sehen schön aus.

DIY-Deko:

  • Kränze aus Zweigen, Moos und Tannenzapfen.
  • Getrocknete Orangen- und Apfelscheiben sorgen für natürliche Farbakzente.
  • Upcycling: Alte Gläser, Stoffreste oder Papier eignen sich hervorragend für kreative Dekorationsideen.

Zahlen und Fakten: Der Skandal in Zahlen

  • 30 Millionen Weihnachtssterne werden jedes Jahr allein in Deutschland verkauft.
  • 85 Prozent landen nach Weihnachten auf dem Müll.
  • Stecklinge legen oft bis zu 10.000 Kilometer zurück.
  • Durch Torfabbau werden weltweit jährlich 12.000 Hektar Moor zerstört.
  • Der Umsatz mit Weihnachtssternen liegt weltweit bei über 1 Milliarde Euro.

So kannst du Weihnachten und die Umwelt retten

  • Verzichte auf Weihnachtssterne oder kaufe regionale Alternativen.
  • Unterstütze Gärtnereien, die nachhaltig produzieren.
  • Verwende torffreie Erde und achte auf Bio-Zertifikate.
  • Setze auf DIY-Dekoration aus natürlichen Materialien.
  • Teile dein Wissen: Je mehr Menschen nachhaltige Alternativen kennen, desto besser.

Fazit: Sag Nein zu Wegwerfweihnachten

Der Weihnachtsstern mag hübsch aussehen, aber hinter seiner festlichen Fassade verbirgt sich ein Gesundheits- und Umweltproblem. Es gibt keinen Grund, an dieser Tradition festzuhalten, wenn es Alternativen gibt, die genauso schön und viel nachhaltiger sind.

Was soll es dieses Jahr sein? Ein Wegwerfprodukt mit Umweltkatastrophe im Gepäck – oder eine festliche Dekoration, die nicht nur der Wohnung, sondern auch der Natur guttut?

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Liebe auch für die Umwelt. 🎄

Abonnieren Sie unseren Newsletter, um auf dem Laufenden zu bleiben. Wenn Sie uns und unsere Arbeit unterstützen möchten, können Sie das hier gerne tun.

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:
Die Arktis schmilzt: Eisfrei bis 2027 – und wir tun nichts?
Klimawandel: Desinformation – die wahren Saboteure unserer Zukunft!
„Die Erde erwärmt sich seit 1988“ – Echt jetzt?!

Rechtlicher Hinweis:
Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurden vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mehr von Greenkama