Wie schädlich ist der Autoreifenabrieb für die Umwelt?
Wenn wir an Autos und Umwelt denken, kommt uns meistens der Schadstoffausstoß in den Sinn. Doch es gibt ein Problem, das genauso schlimm, wenn nicht sogar schlimmer ist: der Autoreifenabrieb.
Ökochecker Joti Fotiadis vom SWR Marktcheck hat sich im Detail mit dem Thema auseinandergesetzt und herausgefunden, wie schädlich Abrieb von Autoreifen wirklich für die Umwelt ist.
Wie entsteht Autoreifenabrieb?
Ilka Gehrke vom Fraunhofer Institut erklärt, dass das Problem beim Autoreifenabrieb entsteht, wenn der Reifen Kontakt zur Straße hat. An dieser Kontaktfläche entsteht Abrieb, der in unterschiedlichen Partikelgrößen in die Umwelt gelangt. Dieser Abrieb trägt nachweisbar zur Feinstaubbelastung in Deutschland bei und ist der größte Verursacher von Emissionen.
Wie werden die Materialien für Autoreifen gewonnen?
Die Lauffläche des Autoreifens, die für den Abrieb verantwortlich ist, besteht aus Natur- und Synthetik-Kautschuk und enthält Öle, Harze und Chemikalien. Besonders der Naturkautschuk, der aus dem Kautschukbaum gewonnen wird, ist problematisch, da dessen Hauptanbaugebiet in Südostasien in Monokulturen liegt und große Mengen an Pestiziden benötigt werden, um Schädlinge fernzuhalten.
Wie können wir den Autoreifenabrieb verringern?
Die Politik arbeitet auf EU-Ebene daran, eine Art Labeling für Reifen zu schaffen, um die Reifenindustrie dazu zu bewegen, Grenzwerte einzuhalten. Verkehrsmanagement, wie das Verringern der Geschwindigkeit in Städten, kann ebenfalls dazu beitragen, den Abrieb zu verringern. Auch der Verbraucher kann seinen Teil dazu beitragen, indem er auf den richtigen Reifendruck achtet und die Größe der Räder bedenkt.
Welche Reifen sind die beste Wahl?
Laut dem ADAC sind Ganzjahresreifen ein Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen und können umweltschonender sein, wenn das Nutzungsprofil stimmt. Wer ökologischer unterwegs sein möchte, kann auf runderneuerte Reifen zurückgreifen, bei denen die Karkasse von einem Altreifen stammt.
Wie können wir möglichst nachhaltig fahren?
Eine spritsparende Fahrweise, die Geschwindigkeit und Querkräfte auf den Reifen reduziert, kann dazu beitragen, den Reifenabrieb zu verringern. Auch die Reifengröße und das Fahrzeuggewicht spielen eine Rolle. Wer darauf achtet, die Spur sauber einzustellen, verlängert die Lebensdauer der Reifen und reduziert die Umweltbelastung.
Das Fazit lautet, dass bereits kleine Dinge, wie der richtige Reifendruck oder die Größe der Räder, einen großen Unterschied machen können, um den schädlichen Autoreifenabrieb zu verringern.
Mehr von SWR Marktcheck zum Thema: Mikroplastik: So gefährlich ist Reifenabrieb
Quelle: SWR Ökochecker
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